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Eine volle Erlösung

Aus der Oktober 1910-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Man hört zuweilen den Tadel, daß die Christian Science zuviel Gewicht auf das Heilen von Krankheit und zuwenig Gewicht auf das Heilen von Sünde lege. Nun gibt es aber zum mindesten zwei Gründe, warum eine solche Kritik unberechtigt ist. Der erste Grund ist der, daß bei der Predigt wie bei der Ausübung uns stets das Beispiel Christi Jesu vor Augen steht, welches er durch sein Heilungswerk gab. Matthäus weist auf die Tatsache hin, daß Jesus ganz am Anfang seiner Amtstätigkeit umherzog „im ganzen galiläischen Lande, lehrte in ihren Schulen, und predigte das Evangelium von dem Reich, und heilte allerlei Seuche und Krankheit im Volk.” Tatsächlich ist ein großer Teil der Evangelien seiner Heiltätigkeit gewidmet, und es kann niemand bestreiten, daß Jesus dieses Werk seinen Mitmenschen sehr ans Herz legen wollte. Er ging sogar so weit, sein Heilen vor den Boten Johannes des Täufers zu demonstrieren und auf dasselbe als Beweis für seine Messianität hinzuweisen.

Als er die zwölf Jünger und sodann die siebenzig aussandte, erteilte er ihnen den bestimmten Auftrag, die Kranken zu heilen, und als sein Amt auf Erden beinahe zu Ende war, gab er „denen, die da glauben”, die trostreiche und ermutigende Verheißung: „In meinem Namen werden sie Teufel austreiben, mit neuen Zungen reden, Schlangen vertreiben, und so sie etwas Tödliches trinken, wird’s ihnen nicht schaden; auf die Kranken werden sie die Hände legen, so wird’s besser mit ihnen werden.” Gewiß gibt es keinen ausdrücklicheren Hinweis auf die Tatsache, daß das Heilen ein Teil des Amtes eines wahren Christen ist, als diese Abschiedsworte des Gründers des Christentums.

Wie zu Jesu Zeiten, so ist auch heute noch das Volk mehr auf die Befreiung von Krankheit bedacht, an welcher es keinen Gefallen findet, als es die Sünde loszuwerden sucht, von welcher es sich Genuß verspricht. Aus diesem Grunde machte das Heilen der Kranken damals wie heute ein solch großes Aufsehen und einen solch tiefen Eindruck. Die Krankenheilung zur Zeit Jesu und seiner direkten Nachfolger war jedoch bloß eine Begleiterscheinung seiner Wirksamkeit zur Erlösung der Menschheit, und diejenigen, welche seine Lehren in scientifischer Weise befolgen wollen und in denselben die Möglichkeit einer vollen Erlösung gefunden haben, wenden sie gleichfalls auf alle Angelegenheiten des Lebens an, anstatt sie bloß als Basis für zukünftige Resultate und zukünftige Belohnung zu gebrauchen.

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