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„Kommet zu mir”

Aus der Juli 1911-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Die Worte Jesu: „Kommet zu mir Alle, die ihr mühselig und beladen seid, und ich will euch Ruhe geben” (Züricher Bibel), haben gar mancher Predigt als Text gedient. Die bestimmte Zusage, daß die Müden und Beladenen, deren Bürde unerträglich zu sein scheint, wirklich Ruhe erlangen können, hat unzähligen Tausenden, die vor materiellem und geistigem Ruin zu stehen schienen, Trost und Hoffnung gebracht. Man vergesse jedoch nicht, daß mit dieser Verheißung, wie überhaupt mit allen Verheißungen des Meisters, eine Bedingung verknüpft ist, die man erfüllen muß, um die in Aussicht gestellten Segnungen genießen zu können.

In diesem Fall ist die Bedingung nur ganz kurz angegeben, und es mag daher mancher denken, sie sei nicht sehr wichtig und es liege in diesen Worten Jesu mehr eine Einladung als eine Bedingung. Aber gerade dadurch, daß wir die wahre Bedeutung dieser Worte nicht erfassen, verlieren dieselben für uns sehr an Wert. Wenn wir sie nicht dahin verstehen, daß wir allen Glauben an das Materielle aufgeben müssen, so haben wir das, was sie uns lehren soll, nicht völlig begriffen und wir entbehren ihres ermutigenden Einflusses. Mrs. Eddy erklärt: „Seid versichert, daß euch Gottes ausgestreckter Arm nie fehlen kann, so lange ihr in Seinem Dienste steht” („Messages to The Mother Church“, S. 37). Diese Zusicherung von des Vaters liebevoller Fürsorge für Seine Kinder und die Bedingung, die derselben vorausgeht, kommt in den obigen Worten Jesu sehr klar zum Ausdruck. „Kommet zu mir” bedeutet jedoch nicht, daß wir beim Gedanken an den Erlöser in eine Gefühlserregung geraten sollen, sondern, daß wir Gott, Geist als das Prinzip alles Seins, als allmächtig, allwissend und allgegenwärtig erkennen müssen; daß „der Hüter Israels” nicht „schläft noch schlummert”; daß „des Herrn Hand ... nicht zu kurz” ist, „daß er nicht helfen könne, und seine Ohren ... nicht hart worden” sind, „daß er nicht höre.”

Ein weiterer Punkt darf nicht übersehen werden, nämlich, daß Tätigkeit nötig ist, um die verheißenen Segnungen zu erlangen — also kein passives Empfangen, sondern ein ernstes Suchen nach dem Ersehnten. In den folgenden Worten des Meisters wird ebenfalls darauf hingewiesen, daß rege Tätigkeit stattfinden muß, um das verheißene Gute empfangen zu können: „Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan. Denn wer da bittet, der empfähet; und wer da suchet, der findet; und wer da anklopfet, dem wird aufgetan.” Die Zusicherung in dieser Erklärung klingt gewiß echt. Der Geber aller guten und vollkommenen Gaben tut das Seine; nun müssen wir das Unsre tun, und zwar durch Bitten, Suchen, Anklopfen.

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